Usbekistan Teil 2

Die Grenze nach Usbekistan ist keine 10 km vom Guesthouse entfernt. Mittlerweile sind Grenzübertritte Routine für uns und ich habe keine Angst mehr, beklaut oder grundlos verhaftet zu werden wie zu Beginn der Reise. Oft lassen wir alles am Bike und gehen nur noch mit unseren Papieren zur Passkontrolle.

Die Ausreise aus Kirgisistan kostet etwas Zeit, da wir bei der Passkontrolle anstehen müssen. Dann wollen sie den Beleg sehen, dass wir die Ökosteuer bezahlt haben – den Beleg hat aber Vincent und ich nur ein Foto davon. Bei der Einreise vor zwei Wochen meinte der kirgisische Zöllner, dass wir den Beleg nicht mehr brauchen. Da hat er sich geirrt. Sie wollen jetzt den Originalbeleg oder wir müssen nochmal zahlen. Sicher nicht, erklärt Roland den Zöllnern und er muss erst wieder laut werden, bevor sie mein Foto akzeptieren und wir zur usbekischen Grenze fahren dürfen.

Die Einreise diesmal nach Usbekisten verläuft easy, wir müssen das Bike quasi nicht verlassen. Ein Soldat sitzt draußen vor dem Gebäude, er trägt unsere Daten in sein Buch. Dann geben wir Kopien von Reisepass und Fahrzeugschein ab (das erste Mal, dass wie sie brauchen) und nachdem wir unser Bike bei der Ausreise um 180° gedreht haben und das Kennzeichen abgefilmt wurde, dürfen wir einreisen.

Kaum im Land beginnt das Hupen wieder. Autos die an uns vorbei fahren, Hupen zur Begrüßung, es wird aus dem Fenster gewunken und die Frauen werfen mir Handküsse zu. Kein Witz.

Irgendwann sieht Roland, dass es an seinem Navi eine Stunde früher ist als auf der Uhr im Cockpit. Oha, Taschkent liegt wohl in einer anderen Zeitzone.

Die Strecke nach Taschkent ist zäh. Zwar fahren wir auf sehr gutem Asphalt und überqueren sogar einen Pass auf über 2.000m aber der Verkehr ist ekelhaft. Viel zu viele Autos und vor allem Lkw. Überholen ist nicht immer möglich, da die Gegenfahrbahn genauso voll ist. Das schwülwarme Wetter drückt die Stimmung noch weiter nach unten.

Im Fergana Tal kaufen wir eine Wassermelone. Man hat uns gesagt, dass es hier die besten und süßesten Melonen gibt. Neben einem 6l Wasserkanister habe ich jetzt also noch eine Wassermelone als Sozius.

Nach 21 Uhr erreichen wir das schöne und ruhige Al Amin Guesthouse. Es liegt etwas außerhalb vom Zentrum. Wir können die Bikes im Innenhof parken, beziehen unser Zimmer und gehen nebenan im Usbekischen Biergarten essen bevor wir erschöpft ins Bett fallen.

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